Kunstmaler und Radierer
Der Kunstmaler Florian Grospietsch wurde 1789 in Protzan als Sohn eines Großbauern geboren. Er brachte sich das Malen zunächst selber bei und wurde schließlich einer der bedeutsamstem Maler seiner Zeit. Ab 1820 besuchte er Italien und fertigte dort viele Gemälde und Radierungen von Landschaftszenen bei Rom und Neapel an. Anschließend lebte er in Berlin. Seine Kunstwerke erfreuen sich wieder einem zunehmenden Interesse. So erwarb das Schlesische Museum zu Görlitz 2020 das Aquarell „Retirade der Franzosen über die Neiße bei dem Dorfe Krain.“. Das Bild „Der Tiber bei Acqua Acetosa“ kann im Landesmuseum Mainz bewundert werden.
1837 heißt es über Florian Grospietsch:
“Grospietch, Florian, Landschaftsmaler und Radierer, wurde 1789 zu Protzan in Schlesien geboren. Von der Natur zur Kunst gewiesen, über es sich bis zu seinem 15. Jahr ohne Meister, und jetzt war das das Landschaftsfach, welchem er sich ausschließlich widmete. Doch zeichnete er auch mit vieler Aufmerksamkeit die menschliche Figur, und daher sind seine Landschaften nicht selten mit schöner historischer Staffage geziert. Im Jahre 1820 besuchte der Künstler Italien, um die großartige Natur jenes Landes und dessen Monumente kennen zu lernen, und später ließ er sich in Berlin nieder. Grospietsch gehört zu den vorzüglichsten Landschaftsmalern unserer Zeit. Er sucht der Natur immer ihre poetische Seite abzugewinnen und bleibt dieser bleibt er immer treu, er mag ihr in einer einzigen gegebenen Strecke das Bild entnehmen, oder zerstreute Teile in ein solches vereinigen. In allen Bildern dieses Künstlers offenbart sich ein schöner Sinn für Farbe, und ein genaues Studium der Natur und ihrer Erscheinungen. Seine Gemälde tragen öfter einen Monogramm, und auch seine Federzeichnungen und die Blätter im Aquarell und Sepia sind nicht selten mit einem Monogramme versehen. Ein gleiches verhält sich mit seinen radierten Blättern. Diese bestehen in Ansichten der Umgegend von Neapel.
Georg Kaspar Nagler im „Neues allgemeines Künstler-Lexicon“ 1837